Straßburg beauftragt INIT mit der Installation eines Betriebsleitsystems
der nächsten Generation

Für dieses Projekt macht INIT die Funktionen seines Intermodal Transport Control Systems MOBILE-ITCS fit für den französischen ÖPNV-Markt, wo Straßenbahnen einer der wichtigsten Verkehrsträger sind. Zu den künftig möglichen Maßnahmen gehören beispielsweise ein verbessertes Endhaltestellenmanagement. Auch dass bestimmte Streckenabschnitte des Straßenbahnnetzes eingleisig ausgeführt sind und daher vom Leitsystem besonders behandelt werden müssen, lässt sich künftig im ITCS abbilden. Außerdem profitieren die Disponentinnen und Disponenten von verbesserten Arbeitsbedingungen durch das ergonomische Bedienkonzept (UX Design) von MOBILE-ITCS nextGen.

Erneuern wird INIT auch das System zur ständigen Standortbestimmung der Fahrzeuge. In einer ersten Phase wird dabei die Ortung der Straßenbahnen noch über die bestehenden Bodenbaken und Baken-Lesegeräte in den Fahrzeugen erfolgen. Da sich diese Technik jedoch dem Ende ihres Lebenszyklus nähert, wird INIT in einer zweiten Phase die Ortung auf das viel günstigere und weniger wartungsintensive System der Koppelortung umstellen. Mit einer Kombination aus logischer und physikalischer Ortung ermittelt dann der Bordrechner auch ohne streckenseitige Einrichtungen jederzeit den aktuellen Standort. Und über GPS, ergänzt durch Odometrie- und Gyroskopiesensoren, können auch Fahrtrichtung der Straßenbahn und sogar Gleiswechsel hochpräzise erkannt werden.

Die Sprach- und Datenübertragung erfolgt über ein bestehendes TETRA Funknetz; eine Lösung, die INIT bereits in einigen Projekten erfolgreich umgesetzt hat – mit VoIP als Rückfallebene und der Option, künftig auf das öffentliche 4G/5G-Netz zu wechseln. Die dafür notwendige Hardware im Fahrzeug stellt INITs Kommunikationsmodul COMgateway bereit, das nach EN 50155 für den Bahnbereich zertifiziert ist. Ebenfalls für den Bahnbetrieb zugelassen wird der neue Bordrechner COPILOTrail, der in den Straßenbahnen zum Einsatz kommt und der die geforderte galvanische Trennung im Gerät zur Entkopplung von der Fahrzeugelektrik aufweist. In den Bussen wird der weltweit bewährte COPILOTpc alle notwendigen Telematikanwendungen unterstützen. Mit diesem Projekt belegt INIT ihre Kompetenz für Betriebssteuerung nicht nur im Bus- sondern ein weiteres Mal auch im kombinierten Bus- und Bahnbereich.

Vom neuen Betriebsleitsystem profitieren auch die Fahrgäste: Abfahrtszeitprognosen werden in MOBILE-ITCS nextGen mithilfe von Machine Learning (ML)-Algorithmen auf Basis aktueller und historischer Verkehrsdaten berechnet und zeichnen sich daher durch eine deutlich erhöhte Zuverlässigkeit aus. Das verbesserte Störfallmanagement wird darüber hinaus zu mehr Pünktlichkeit und einer höheren Effizienz im Betriebsablauf führen. Und nicht zuletzt kann künftig auch sehr viel präziser über Gleisänderungen informiert werden.

Für die Betriebssteuerung der 119 Bahnen und 246 Busse in der Euro-Metropole Straßburg wird künftig INITs MOBILE-ITCS nextGen zum Einsatz kommen © Alan Bertrand
 

Dabei hat der öffentliche Nahverkehr in der ostfranzösischen Metropole mit dem Sitz des Europaparlaments bereits heute Modellcharakter für ganz Frankreich: Davon zeugt unter anderem das gut ausgebaute Straßenbahnnetz, das in Zukunft noch erweitert werden soll. Schon heute verkehrt eine Linie ins badische Kehl. Damit ist der ÖPNV in Straßburg im besten Sinne grenzüberschreitend. Mit dem neuen MOBILE-ITCS nextGen als Herzstück des Mobilitätsmanagements ist die CTS als Betreiber für die Zukunft bestens aufgestellt.