Turku beweist Vorreitermentalität

Finnlands ältester, aber modernster Ballungsraum nimmt wegweisendes Ticketingsystem von INIT in Betrieb

Aus Turku erhielt INIT den Auftrag, ein Ticketingsystem zu implementieren, das für künftige Systeme in den nordischen Ländern neue Maßstäbe setzen sollte. In den vergangenen zwei Jahren installierte INIT ein hochinnovatives Fahrgeldmanagementsystem, das am 1. Juli 2016 live ging und die anspruchsvollen Anforderungen vollständig erfüllt. Das System wird nun, in einer finalen Ausbaustufe, um ein Intermodal Transport Control System (ITCS) erweitert. Damit ist die Zukunftsfähigkeit des Mobilitätssystems der Region sichergestellt.

ID-basiertes Ticketing

Das Konzept des ID-/Account-basierten Ticketings ist denkbar einfach. Auf dem Ticketmedium, meist einer Smartcard, ist lediglich eine eindeutige ID des Kundenkontos hinterlegt und nicht, wie in traditionellen E-Ticketingsystemen, das Guthaben oder andere Ticketinformationen gespeichert.

Alle anderen Informationen befinden sich ausschließlich im Hintergrundsystem, wo sie in Echtzeit gespeichert und gemanagt werden. Das Prinzip bietet einige entscheidende Vorteile: Verschiedene Ticketmedien können flexibel zum Einsatz kommen, die Kunden sind beim Verlust des Mediums besser geschützt und systemweite Eingriffe, wie beispielsweise Tarifänderungen, können sehr viel flexibler gehandhabt werden.

Das ID-basierte Ticketingsystem von INIT bietet uns eine moderne, hochqualitative Lösung. Wir sind froh, uns für die Zusammenarbeit mit INIT entschieden zu haben.

Sirpa Korte

Public Transport Director
Turku

Völlig neuer Ansatz in kürzester Zeit

In nur zwei Jahren realisierte INIT für die Verkehrsbehörde von Turku ein bahnbrechendes ID-/Account-basiertes Ticketingsystem. Dazu arbeitete INIT nach dem Projektstart 2014 zunächst gemeinsam mit dem Kunden intensiv an einer Spezifikation.

Dabei löste man sich von hergebrachten Denkweisen, stellte das bisherige Ticketingsystem komplett auf den Kopf und definierte mit der Forderung nach einem hochflexiblen System ein ambitioniertes Ziel. Die Erwartung war, dass zum Beispiel Tarifänderungen sehr viel schneller durchgeführt werden können und Fahrtberechtigungen reibungslos sowie effizient bestätigt werden. Die Forderung nach Offenheit, Flexibilität und Erweiterbarkeit gilt aber nicht nur für den Bereich des Fahrgeldmanagements, sondern darüber hinaus für das Gesamtsystem. Dieses beinhaltet außerdem ein Intermodal Transport Control System (ITCS) mit zentralisierter Lichtsignalanlagenbeeinflussung.

 

 

Hochflexibel

War die Umsetzung von Tarifänderungen im konventionellen E-Ticketingsystem eine Sache mehrerer Tagen, ist die Produktivschaltung nun nur noch eine Frage von Minuten. Da alle Daten im zentralen Hintergrundsystem MOBILEvario gespeichert und verarbeitet werden, stehen sie nach einer Änderung sofort dem Gesamtsystem zur Verfügung. So muss das Verkehrsunternehmen nicht mehr auf eine tagelange Verteilung auf die Fahrzeuggeräte warten. Die Flexibilität geht aber noch einen Schritt weiter: Aufgrund der komfortablen Gestaltungsmöglichkeiten für Produkte können für die unterschiedlichen Vertriebskanäle sehr einfach verschiedene Preismodelle definiert werden. Das bedeutet, dass für die Verkäufe über die Website, im Vorverkauf oder über mobile Anwendungen ohne nennenswerten Aufwand ein unterschiedlicher Preis festgelegt werden kann.

Vielseitig

Bereits in einer frühen Phase des Projektes wurden alle Busse in der Region mit dem kombinierten Bordrechner/Fahrscheindrucker EVENDpc und dem Fahrgastterminal PROXmobil ausgestattet. Aktuell verarbeiten diese herkömmliche Smartcards und 2-D Barcode-basierte Papier oder Handytickets.

Beauftragt ist darüber hinaus die Integration des finnlandweiten Ticketingsystems „WALTTI“, für dessen endgültige Einführung derzeit noch einige grundsätzliche Entscheidungen ausstehen. Nichtsdestotrotz können „WALTTI-Karten“ bereits jetzt als ID-Träger genutzt werden. Darüber hinaus sind die INIT Geräte ebenfalls schon jetzt auf die Verarbeitung kontaktloser Kreditkarten nach dem EMV-Standard ausgelegt. Gemeinsam mit Turku und finnischen Finanzinstitutionen untersucht INIT aktuell, wie diese Bezahlfunktion am besten eingeführt werden kann.

 

Offen

Offengelegte und im besten Fall standardisierte Schnittstellen sind ein wesentlicher Bestandteil hochmoderner Ticketing- und Echtzeitinformationssysteme.

Um Drittsysteme mit zuverlässigen Fahrgastinformationen in Echtzeit versorgen zu können, implementierte INIT in Turku zahlreiche Schnittstellen, sowohl nach dem europäischen Standard SIRI als auch nach dem GTFS (General Transit Feed Specification) Standard.

Ein Highlight des INIT Systems ist die offene Programmierschnittstelle (API) von MOBILEvario, die fast unbegrenzte Möglichkeiten bietet, Drittsysteme anzubinden. So können völlig neuartige Vertriebskanäle und Verkaufsstellen integriert werden. In kürzester Zeit sind bereits zwei solcher Vertriebsapplikationen von Drittanbietern auf den Markt gekommen, von denen eine, die „FÖLI“-Applikation der IQ Payment OY, mit dem Slush Award ausgezeichnet wurde. Auch sogenannte MaaS (Mobility as a Service) Anbieter werden die offenen API-Schnittstellen nutzen können, sobald sie auf dem Markt auftreten.

Erweiterbar

Zentrale Anforderungen des Kunden waren höchste Flexibilität und Erweiterbarkeit des Systems zu gegebener Zeit. Deshalb lieferte INIT ein mandantenfähiges System, das auch für die künftigen Herausforderungen bestens gerüstet ist.

Zahlreiche ÖPNV-Betreiber sind in das INIT System der Region Turku eingebunden. Alle können das System einsetzen, ohne von anderen Mandanten beeinflusst zu werden. Durch ein ausgefeiltes Rechte- und Zugriffsmanagement behalten sie alleinigen Zugriff auf ihre unternehmenseigenen Daten.

Noch basiert der ÖPNV in Turku auf einem flachen Tarifsystem. Sollte sich das in Zukunft ändern, ist das INIT System bereits vorbereitet. Schon heute bringt es alle Werkzeuge und Optionen mit, die es dem Kunden künftig ermöglichen werden, ohne ein weiteres Eingreifen durch INIT auf ein Zonensystem umzustellen.

Fazit

Das gelieferte System ermöglicht es der Verkehrsbehörde von Turku aufs Beste, ihre ambitionierten Ziele umzusetzen. Bereits jetzt ist es hochflexibel, unterstützt zahlreiche Ticketingverfahren und Vertriebskanäle, bietet offene Schnittstellen zur Integration von Drittsystemen und ermöglicht den Mandantenbetrieb. Darüber hinaus ist es für alle zukünftigen Anforderungen vorbereitet. Mit der Erfüllung der anspruchsvollen Forderungen und dem erfolgreichen Betriebsstart sieht sich Turku in seiner Entscheidung für INIT bestätigt.

Kontakt

Georg-Maximilian Michalski

Key Account Manager

INIT GmbH

Deutschland