Göttingen: Integriertes Telematik- und Ticketingsystem

Schnell und kostengünstig ans Ziel durch Nutzung bewährter Standards

Man muss auch im Bereich Digitalisierung nicht immer das Rad neu erfinden. Oft ist es sinnvoller, zunächst zu prüfen, welche bereits in der Praxis bewährten Lösungen zur Verfügung stehen. Diese bieten gegenüber individuellen Lösungen nicht nur finanzielle Vorteile, sondern minimieren auch das Projektrisiko, lassen sich deutlich schneller realisieren und später leichter warten und pflegen. Das erweist sich auch für Verkehrsunternehmen mittlerer Größe als guter Weg, die Vorteile der Digitalisierung für ihr Unternehmen zu nutzen, ohne ihre Ressourcen zu sehr zu belasten. Dies belegt eindrucksvoll das Beispiel der Göttinger Verkehrsbetriebe (GöVB).

Innerhalb kurzer Zeit erfolgte die Einführung eines integrierten Leit-, Fahr­gast­informations- und Ticketingsystems. Der Projektabschluss ist im Zeitplan erfolgt, und das Budget wurde eingehalten. Für die nächsten anstehenden Aufgaben werden die GöVB voraussichtlich auch auf INIT setzen. Überaus zufrieden mit dem Projekt­verlauf zeigt sich Projektleiter Dr. Jens Conrad: „Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen von INIT war wirklich hervorragend und hat Spaß gemacht. Ich bin sehr angetan, wie professionell und schnell unser gemeinsames Projekt zum Abschluss gebracht wurde.“

Vertrauen in die INIT-Lösung

Bei der Ausgestaltung des Intermodal Transport Control Systems wählte man passgenau aus dem umfangreichen Katalog der Features des MOBILE-ITCS aus. Dabei setzte man auf deren Standard­ausprä­gungen, denn diese haben sich in den bisher über 130 Installationen bei Kunden in aller Welt im täglichen Betriebseinsatz bewährt. Die GöVB profitieren damit von den in all diesen Projekten gemachten Erfahrungen und können sich auf einsatzbereite Funktionen stützen. Auch für die Abwicklung des Fahrgeld­manage­ments entschied man sich für die Standard­ausprägung von INITs Abrechnungs- und Ticketverwaltungs­software MOBILEvario (inklusive einer Schnittstelle zur Geld­ein­zahlungsmaschine für die Bargeldabrechnung) und verzichtete damit bewusst auf program­mier­intensive Sonderlösungen.

Und auch für die Zukunft verfügt man über alle Optionen, das System entsprechend den neu auftretenden Anforderungen zu erweitern. Für MOBILEvario ist beispielsweise bereits eine Erweiterung in Richtung E-Ticketing angedacht, wofür die Fahrscheindrucker bereits vorgerüstet sind. Damit folgt man der bewährten Praxis der kontinuierlichen Systemfortent­wick­lung. Denn bereits seit 2011 setzen die GöVB das INIT-System zur Fahrgastzählung MOBILE-APC ein, das auf weitere Fahrzeuge ausgedehnt werden wird. Eben­falls schon lange im Einsatz ist ein weiteres Produkt der INIT-Gruppe, das System für Personal­disposition MOBILE-PERDIS. Im Rahmen des aktuellen Projektes wurde hier eine Schnittstelle zum ITCS in Betrieb genommen, die den Austausch von Fahrerdaten ermöglicht.

< class="headline-size-h1 ">Echtzeit­informationen und Anschluss­sicherheit

Mit der Umstellung auf INITs MOBILE-ITCS in Verbindung mit dem dynamischen Fahr­gast­informationssystem MOBILE-STOPinfo können künftig die Fahrgäste an den Haltestellen und in den 92 Bussen in Echtzeit über Abfahrtszeiten informiert werden. Dafür wurde eine Schnittstelle zu den existierenden Fahrgastinforma­tions­displays geschaffen. Und auch über Göttingens Grenzen hinaus können Echtzeitdaten zur Fahrgastinformation und Anschlusssicherung ausgetauscht werden: und zwar verbundweit durch entsprechende VDV-Schnittstellen zum Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen (VBN).

Gleichzeitig stehen diese Informationen auch in der Leitstelle zur Verfügung, sodass im Bedarfsfall sofort reagiert werden kann. Unterm Strich bedeutet dies mehr Komfort und gesicherte Anschlüsse für die Fahr­gäste sowie Effizienz­gewinne bei den GöVB. Damit der ständige Daten­­­austausch zwischen Leitstelle und Bus gewährleistet ist, wurden die Fahrzeuge mit dem PC-basierten Fahrscheindrucker und Bordrechner EVENDpc2 ausgestattet. Er bietet dem Fahrer nicht nur die volle ITCS-Unterstützung, sondern ermöglicht auch den bequemen Verkauf von Fahrscheinen.

Neue Wege beim Funksystem

Die Kommunikationsinfrastruktur wurde im Zuge der Umstellung auf MOBILE-ITCS neu aufgesetzt – durch ein System, mit dem die GöVB neue Wege beschritten haben. Als eines der ersten Verkehrsunternehmen setzt Göttingen für die Daten- und Sprachkommunikation nun Digital Mobile Radio (DMR) ein, wofür eine komplett neue Infrastruktur angeschafft wurde. Das Motiv: die GöVB betreiben das Funksystem selbst und sind nicht auf die Funktionstüchtigkeit des öffentlichen Mobilfunks angewiesen, der als Rückfallebene jedoch immer noch zur Verfügung steht.

Für die Zukunft hat man sich auch in der traditionsreichen Universitätsstadt dem Ziel verschrieben, im öffentlichen Nahverkehr dem Trend zu Elektromobilität zu folgen. Künftig sollen laut dem Beschluss des Stadtrates und des Aufsichtsrats der GöVB nur noch Elektro- oder Hybridbusse angeschafft werden. Auch hier könnte das integrierte Telematiksystem der INIT helfen. Bereits vor der Anschaffung der Fahrzeuge ermöglicht eMOBILE-PLAN die Erstellung und Analyse von verschiedenen Szenarien für den Einsatz von Elektrobussen und ermöglicht so, frühzeitig betriebswirtschaftliche Risiken zu minimieren. Mit eMOBILE-ITCS ließen sich auch diese Fahrzeuge einfach in der Leitstelle überwachen. Mit ihrer integrierten Lösung sichern sich die Göttinger zahlreiche Optionen der Erweiterung. Und damit nicht zuletzt eines: Zukunftssicherheit.

Kontakt

Jens Reinwald

Key Account Manager
INIT GmbH
Deutschland