Interview mit Johan
Wer bist du und was machst du bei INIT?
Ich bin Johan Jetse van Ieperen (geboren in Rotterdam '65), und ich bin Rail Business Development Manager bei INIT SE. An der TU Delft lernte ich das berühmte Karlsruher Modell (das innerstädtische Verbinden von Straßenbahn und Eisenbahn zur Schaffung von umsteigefreien Direktverbindungen) kennen, und Promotion für das Modell zu machen war mein erster Job. Heute, nachdem ich auch in Calgary, Busan und Brüssel gelebt habe, wohne ich mit meiner Frau in Jöhlingen und pendle mit der ersten Stadtbahnlinie zur Arbeit.
"Shaping the Future of Mobility" - Was bedeutet das für dich?
Leider wird Mobilität oft mit Transport oder Verkehr verwechselt. Die Gestaltung der Mobilität hat ja ein viel größeres Ziel, dem Einzelnen faire Möglichkeiten zu bieten, seine persönlichen Aktivitäten zu verwirklichen. Verschiedene Möglichkeiten führen zu besserer Mobilität und möglicherweise so auch zu einem bedeutsameren Leben. Mobilität ist gut, Transport eine Wahl, Verkehr oft schlecht.
Zwischen der Ära der Pferdekutschen und Kanalboote und der von Autos und Flugzeugen dominierten Welt von heute gab es früher Eisenbahnen aller Art, die selbst kleinere Städte miteinander verbanden. Die Zerstörung dieses dichten Schienennetzes hat praktisch zu einer Monomobilität (nicht nur) für die regionalen und ländlichen Gemeinden geführt, die nur denjenigen eine elitäre Mobilität bietet, die sich ein Auto leisten können und einen Führerschein besitzen.
Ich hoffe, dass ich zur Wiederbelebung der Bahn als respektablen und effizienten Verkehrsträger beitragen kann, als Rückgrat für den Mittelstreckenverkehr.
#INITtogether - Was bedeutet das für dich?
Viele großen Dinge kann man nur gemeinsam erreichen: durch harte Arbeit, Zusammenarbeit, Organisation, Ausdauer und Opferbereitschaft. „Gemeinsam“ erfordert vor allem gegenseitigen Respekt, was der schwierigste Teil ist. INITtogether bedeutet für mich, akzeptieren von Eigenheiten, Unzulänglichkeiten, Schwachstellen und Ängsten. Fair und nicht egozentrisch zu sein. Eine Meinungsverschiedenheit und man ist raus ist genauso wenig sinnvoll, wie um den heißen Brei herumzureden. Der Respekt hört irgendwann auf, wenn er nicht erwidert wird.
So sollte meiner Meinung nach die Zusammenarbeit bei INIT im Wesentlichen sein. Allgemeiner: Wir sitzen alle im selben Boot. Wir verlieren alle, oder wir überleben alle zusammen. Zeigt etwas Respekt und respektiert den Planeten.
Das Mobilitätspaket sollte für alle wieder die nachhaltige Option eines zugänglichen und effizienten Schienennetzes enthalten.