4. Einbindung erfahrener Projektpartner
Trotz bereits vorhandener Standards ist die Einführung eines Lademanagementsystems alles andere als „Plug-and-Play“. Die größte Herausforderung besteht bei jedem Projekt stets darin, eine qualitative und normgerechte Kommunikation zwischen den Komponenten zu etablieren, indem Standards fehlerfrei implementiert werden und so der Dateninhalt den notwendigen Anforderungen an Verfügbarkeit und Detailtiefe entspricht. Umso wichtiger ist die Wahl eines Lademanagement-Anbieters, der in der Anwendung dieser Standards eine ausreichende Expertise vorweisen kann (Bild 2).
Während nämlich die OCPP-Kommunikation oft bereits gut funktioniert, erfordert das durch die VDV-Schrift 261 geregelte Themenfeld „Vorkonditionierung der Fahrzeuge“ noch viel Implementierungsaufwand. CarMedialab arbeitet hier unter anderem mit verschiedenen Fahrzeugherstellern zusammen, um bei der Umsetzung Unterstützung zu leisten und die fehlerfreie Vorkonditionierung zu ermöglichen. Auch die Einführung der ISO 15118 (Kommunikation zwischen Ladestation und Fahrzeug) erfordert in der Abstimmung mit den Fahrzeugherstellern viel Detailarbeit und eine hohe Expertise.
Vor dem Hintergrund, dass es für den reibungslosen Betrieb von E-Bussen unabdingbar ist, bestimmte Fahrzeugzustände, wie beispielsweise den Ladezustand und die verbleibende Batteriekapazität zu jeder Zeit zu kennen, gewinnt ein weiterer Standard an Bedeutung: die genormte Schnittstelle FMS für die Übertragung der Fahrzeugdaten an den Bordrechner. Da die Reichweite durch die derzeitigen Batteriekapazitäten begrenzt ist und keine Reserve für einen mehrtägigen Betrieb ermöglicht, außerdem der Energieverbrauch von E-Bussen von vielen Faktoren abhängt (z. B. Topologie der Strecke, Fahrweise, aber vor allem Klimatisieren des Fahrzeuges) und die Reichweite daher auch nicht linear abnimmt, ist die Datenverfügbarkeit sowie die Qualität der übertragenen Daten äußerst wichtig. Beides ist noch nicht bei allen Fahrzeugtypen in ausreichendem Maß gegeben. Hinzu kommt, dass die Schnittstelle FMS, die ursprünglich für Dieselfahrzeuge entwickelt wurde, noch nicht genügend E-Mobilitätsparameter enthält. Ein detaillierter Standard wird daher benötigt, was in der Zukunft durch die kommende VDV 238 geregelt werden soll. Bis dahin ist auch hier ein kompetenter Partner im Bereich Lademanagementsysteme gefragt, der bei der Datenübertragung unterstützen kann.