INIT integriert weitere Bahnfunktionen
in ihr ITCS

MOBILE-ITCS deckt nun die Anforderungen des Flügelungsbetriebs ab

INITs MOBILE-ITCS überwacht alle Kupplungsereignisse, vergleicht sofort, ob der neue Zugverband dem geplanten Zustand entspricht und lokalisiert in der Folge jeden Zugteil © AVG

Karlsruhe, 05. Mai 2022

INIT baut die Interoperabilität ihrer Instrumente zur Betriebssteuerung aus und wird dazu die Bahnfunktionalitäten des MOBILE-ITCS erweitern und künftig auch einen Bordrechner mit Bahnzulassung anbieten. Ende 2021 ging der erste Baustein der „Rail-Initiative“ in Betrieb: Damit sind Bahnen im ITCS auch im Tunnelbetrieb lokalisierbar und per Sprech- und Datenfunk erreichbar. Nun befindet sich ein weiteres Modul in der Inbetriebnahme: der Flügelungsbetrieb, was zu deutlichen Verbesserungen in der Fahrgastinformation führen wird.

Eingesetzt wird die Funktion künftig bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH (AVG), die zusammen mit den Verkehrsbetrieben Karlsruhe mit ihren Stadt- und Straßenbahnen ein leistungsstarkes und umweltfreundliches Nahverkehrsangebot für die Menschen in der Fächerstadt und am Oberrhein anbietet. Dabei nutzt die AVG im „Karlsruher Modell“ mit ihren Tram-Trains neben dem innerstädtischen Straßenbahnnetz auch das Eisenbahnnetz am Oberrhein und fährt dabei häufig im Zugverband. Denn so benötigt sie nur einen der knappen Trassenplätze für mehrere Züge und kann dennoch die erforderliche Fahrgastkapazität anbieten. Das Vereinen und Trennen von Personenzügen im Fahrgastbetrieb nennt sich Flügelungsbetrieb.

Dabei gilt es sicherzustellen, dass die Fahrgäste auch dann zuverlässig mit Abfahrtsinformationen versorgt werden, wenn das Kuppeln der Fahrzeuge einmal nicht zustande kommt oder der gesamte Zugverband verspätet sein sollte.

Bislang fand die Ortung des Zugverbandes ausschließlich über das führende Fahrzeug statt. Außerdem erfolgte im Betriebssteuerungssystem keine Überprüfung des Kupplungsvorgangs. So kam es vor, dass nicht angekuppelte Züge trotzdem nach Plan angezeigt wurden. Erst nach ihrer geplanten Trennung vom Zugverband tauchte der im Zugverband fehlende Zug „sprunghaft“ wieder in der Ortung auf und die Fahrgastinformation war wieder zutreffend.

Das Intermodal Transport Control System MOBILE-ITCS vom Systemlieferanten INIT wird nun in die Lage versetzt, auch bei der Betriebsvariante Flügelungsbetrieb eine Fahrgastinformation auf gewohnt hohem Niveau anbieten zu können.

Dafür hat INIT zunächst ihr Datenmodell in Übereinstimmung mit den TransModel- und railML-Standards um Zugverbände und Zugnummern erweitert. Jeder Tram-Train kann jetzt sowohl durch seine Umlaufnummer (Straßenbahn) als auch durch seine betriebliche Zuglaufnummer (Eisenbahn) identifiziert werden. So lässt sich der Flügelungsbetrieb viel besser planen, überwachen und steuern.

Die AVG nutzt im „Karlsruher Modell“ mit ihren Tram-Trains auch das Eisenbahnnetz am Oberrhein und fährt dabei häufig im Zugverband © KVV/Paul Gärtner

Dafür überwacht MOBILE-ITCS alle Kupplungsereignisse und vergleicht sofort, ob der neue Zugverband dem geplanten Zustand entspricht und lokalisiert in der Folge jeden Zugteil. Bei Fahrplanabweichungen können die ITCS-Disponenten sofort mithilfe neuer dispositiver Maßnahmen reagieren und auch das Personal und die Fahrzeuge neu disponieren, sodass die Auswirkungen auf das Beförderungsangebot so gering wie möglich gehalten werden. Echtzeit-Fahrgastinformationen werden nun Zugteil-spezifisch berechnet und stehen in der Folge automatisch jederzeit zuverlässig über alle Fahrgastinformationskanäle des Verkehrsunternehmens zur Verfügung.

Zahlreiche positive Ergebnisse lassen sich erzielen:
 

  • Die zuverlässige Vorhersage von Ankunfts- und Abfahrtszeiten für alle Zugteile.
  • Die Information über einen möglichen barrierefreien Einstieg durch die Verbindung von Bahnsteigdaten mit der genauen Zugzusammensetzung.
  • Höhere Auflösung in der Statistik und der Dokumentation von Qualitäts- und Leistungsindikatoren.
  • Bessere Einhaltung des Fahrplans durch reduzierten Zeitaufwand und reduziertes Risiko für das Kuppeln.

Für die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH gab es jedoch noch einen weiteren zentralen Grund für die ITCS-Erweiterung: Sie kann nun alle nicht sicherheitsrelevanten Aspekte in einem einzigen System steuern, im bewährten Intermodal Transport Control System, MOBILE-ITCS von INIT.

Dr. Jürgen Greschner, Vorstand der INIT Gruppe erläutert hierzu: „Unser ITCS ist ein mächtiges Werkzeug, das Verkehrsunternehmen die optimale Steuerung des Verkehrsgeschehens und die zuverlässige Information ihrer Fahrgäste ermöglicht. Mit den neuen Funktionen werden jetzt bahnspezifische Datenstrukturen und Besonderheiten des Bahnbetriebes wie bspw. die Flügelung abgebildet. So wird das Leitstellenpersonal in Zukunft noch besser unterstützt und die Qualität der Fahrgastinformation erheblich verbessert.“

Andrea Mohr-Braun

Head of Department Corporate Marketing

INIT weltweit

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