INIT Ticketing-Glossar

Die Welt des modernen elektronischen Ticketing im öffentlichen Verkehr hat ihr eigenes Fachvokabular. Dieses Glossar dient als Leitfaden für einige der wichtigsten Begriffe und Konzepte. 

Account-based Ticketing (ABT)

Account-based Ticketing (ABT) ist eine moderne Form des Ticketing, bei dem die Fahrtberechtigung an ein Konto und nicht an einen physischen Fahrschein oder eine Karte gebunden ist. In diesem System speichert das Konto des Fahrgastes alle Reiseinformationen, Zahlungsdetails und den Reiseverlauf. Wenn der Fahrgast in einen Bus oder eine Straßenbahn einsteigt oder aussteigt, überprüft das System sein Konto und berechnet den Fahrpreis entsprechend und stellt ihn nach der Fahrt in Rechnung. Dieser Ansatz ermöglicht eine größere Flexibilität, da die Fahrgäste verschiedene Identifikatoren (wie mobile Apps, Smartcards oder Bankkarten) verwenden können, um auf ihr Konto zuzugreifen.

 

Closed-loop / Open-loop

Open-Loop- und Closed-Loop-Systeme beziehen sich auf unterschiedliche Ansätze bei Zahlungs- und Fahrkartensystemen:

Open-Loop-Systeme: In einem Open-Loop-System können Fahrgäste weithin akzeptierte Zahlungsmittel wie Kredit- oder Debitkarten, mobile Geldbörsen oder andere universelle Zahlungsoptionen verwenden. Diese Systeme sind vernetzt und ermöglichen es den Nutzern, für verschiedene Dienstleistungen zu bezahlen, die über den reinen Transport hinausgehen. Ein Beispiel ist die Verwendung einer kontaktlosen Bankkarte zur Bezahlung einer Bus- oder U-Bahn-Fahrt.

Closed-Loop-Systeme: Ein Closed-Loop-System ist auf ein bestimmtes Netz oder eine bestimmte Dienstleistung beschränkt und erfordert die Verwendung einer speziellen Zahlungskarte oder eines speziellen Geräts, z. B. einer Karte des Verkehrsunternehmens, die nur innerhalb eines bestimmten Verbundes oder Bereiches verwendet werden kann. Das Guthaben wird im Voraus auf die Karte geladen und kann außerhalb des vorgesehenen Systems nicht verwendet werden.

Der Hauptunterschied besteht darin, dass Open-Loop-Systeme mehr Flexibilität und Integration mit allgemeinen Finanzdienstleistungen bieten, während Closed-Loop-Systeme auf einen bestimmten Dienst oder ein bestimmtes Netz beschränkt sind.

 

EMV

Das EMV-Ticketing für den ÖPNV ermöglicht es Fahrgästen, mit kontaktlosen Kredit- oder Bankkarten, Smartphones oder Smartwatches zu bezahlen. Das System nutzt die EMV-Technologie (Europay, MasterCard und Visa), die Zahlungen durch Antippen der Karte oder des Smart Device auf einem Lesegerät sicher verarbeitet. Dies vereinfacht das Ticketing-Verfahren, da herkömmliche Papiertickets oder spezielle Karten (siehe Closed-Loop) des Verkehrsunternehmens überflüssig werden, was den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln für die Fahrgäste schneller und bequemer macht.

Zahlungsmedien zur Fahrtberechtigung

Beim Account-Based Ticketing (ABT) bezieht sich der Begriff Fahrschein- oder Zahlungsmedien auf die verschiedenen Tools oder Identifikatoren, die die Fahrgäste verwenden, um auf ihre Reisekonten zuzugreifen und ihre Fahrten zu autorisieren. Gängige Medien bei ABT sind unter anderem:

Kontaktlose Bankkarten: Fahrgäste können kontaktlose Debit- oder Kreditkarten (EMV-Karten) zum Ein- und Aussteigen verwenden, wobei die Fahrpreise direkt von ihrem angebundenen Konto abgebucht werden.

Mobile Apps: Smartphone-Apps können als Fahrscheinmedien verwendet werden, so dass Fahrgäste QR-Codes scannen oder die NFC-Technologie zur Authentifizierung ihrer Fahrten nutzen können.

Chipkarten / Smartcards: Wiederverwendbare Smartcards, die mit dem Fahrgastkonto verknüpft sind, können einfach an Validaroren (wie PROXmobile oder TICKETvalidator von INIT) halten werden. Die Prüfung erfolgt sekundenschnell und die Fahrt kann beginnen.

Smart Devices / Wearables: Geräte wie Smartwatches mit NFC-Fähigkeit können ebenfalls als Medien dienen. Fahrgäste checken mit diesen tragbaren Geräten bequem am Validator ein und aus.

QR-Codes oder Barcodes: Digitale oder gedruckte QR-Codes und Barcodes, die mit dem Konto des Fahrgastes verknüpft sind, können an den Einstiegspunkten gescannt werden, um die Fahrt zu validieren.

Diese Fahrscheinmedien bieten flexible und bequeme Möglichkeiten für Fahrgäste, auf ihre Reisekonten in einem ABT-System zuzugreifen und sie zu verwalten.
 

ID-based Ticketing

Beim ID-based Ticketing ist die Identität eines Fahrgastes direkt mit einem bestimmten Fahrschein oder einer Karte verknüpft. Die Fahrtberechtigung ist an diesen physischen oder digitalen Ausweis gebunden, und die Validierung erfolgt zum Zeitpunkt der Nutzung. So dient beispielsweise eine Smartcard des Verkehrsunternehmens oder ein QR-Code auf einem Handyticket als Identifikator, und Rabatte oder -Validierungen erfolgen sofort beim Antippen oder Scannen. Im Gegensatz zu ABT, wo die Zahlung erst nach der Fahrt erfolgen kann, erfordern ID-basierte Systeme in der Regel ein im Voraus aufgeladenes Guthaben oder eine sofortige Zahlung.

Daher bietet ABT mehr Flexibilität, da alles im Konto des Fahrgastes zentralisiert wird, während ID-based Ticketing die Fahrtberechtigung direkt an einen bestimmten Ausweis oder ein Ticket bindet.

PCI-Zertifizierung

Die PCI-Zertifizierung bezieht sich auf die Einhaltung des Payment Card Industry Data Security Standard (PCI DSS). Dabei handelt es sich um eine Zertifizierung, die Unternehmen erlangen müssen, um sicherzustellen, dass sie sicher mit Kreditkartendaten umgehen. Diese Zertifizierung beinhaltet die Erfüllung einer Reihe von Anforderungen zum Schutz der Daten von Karteninhabern, z. B. die Einführung strenger Zugangskontrollmaßnahmen, die Aufrechterhaltung eines sicheren Netzwerks und die regelmäßige Überwachung und Prüfung von Sicherheitssystemen. Die PCI-Zertifizierung bestätigt, dass ein Unternehmen die Industriestandards für den Schutz sensibler Zahlungsinformationen einhält und so das Risiko von Datenschutzverletzungen und Betrug verringert. Die Validatoren von INIT erfüllen selbstverständlich alle transitbezogenen Anforderungen und sind PCI-PTS-konform. PTS steht für PIN-Transaktionssicherheit (Transaction Security).

Software-as-a-Service (SaaS)

Software-as-a-Service (SaaS) ist ein Modell, bei dem Anwendungen auf einem Cloud-Server gehostet werden und über das Internet zugänglich sind. Anstatt Software zu kaufen und auf einzelnen Geräten zu installieren, abonnieren die Nutzer den Dienst und nutzen ihn über einen Webbrowser oder eine App. Dieses Modell bietet Flexibilität, da die Nutzer von jedem Ort mit einer Internetverbindung auf die Software zugreifen können, und umfasst in der Regel regelmäßige Updates und Wartung durch den Dienstanbieter. TapNGo von INIT ist eine Ticketing-SaaS-Lösung, d. h. Ticketing-as-a-Service.

Ticketing-as-a-Service (TaaS)

Wie unter „Software-as-a-Service“ erläutert, ist Ticketing-as-a-Service (TaaS) ein ähnliches Konzept wie Software-as-a-Service, aber speziell auf Ticketing-Lösungen zugeschnitten. TaaS ermöglicht es Ihnen, eine Cloud-basierte Plattform zu nutzen, um Tickets zu verwalten und zu verkaufen, ohne eine eigene Ticketing-Infrastruktur aufbauen oder warten zu müssen. TapNGo ist eine TaaS-Lösung, bei der INIT das zentrale System verwaltet und betreibt. Es berücksichtigt eine breite Palette von Zahlungsanbietern, wie Visa, Mastercard, Google Pay und Apple Pay. Weitere werden folgen. 

Dies sind nur einige Begriffe, die Ihnen begegnen könnten. Unsere Ticketing-Experten geben Ihnen gerne weitere Informationen zu den vielen Facetten des modernen Ticketing. 

Kontakt

Sascha Heyer, Product Manager Ticketing-as-a-Service

INIT GmbH

Deutschland

Telefon: +49 721 6100 224