Ziel des Projekts „Digitalisierte Mobilität – Fahrzeug und Haltestelle (DiMo-FuH)“ war die Entwicklung von standardisierten Schnittstellen und Standards zur Vernetzung von Systemen, die zur Fahrgastinformation im öffentlichen Verkehr herangezogen werden können – unter besonderer Berücksichtigung der räumlichen Umgebung der Haltestelle und des Fahrzeugs als zentralem Verbindungspunkt in der intermodalen Reisekette der Mobilitätsnutzer.
Unter Federführung von INIT wurde in Anlehnung an Ansätze aus dem Internet-of-Things eine Architektur mit einem Broker als zentralem Nachrichtenvermittler entwickelt. Auf Basis bereits existierender Standards wie z. B. SIRI oder NeTEx erfolgte dann eine Standardisierung der Schnittstellen zwischen der Leitstelle einerseits und Fahrzeuginfrastruktur, Haltestelleninfrastruktur sowie Fahrgastinformation andererseits. Als zentrale Kommunikationsinstanz richteten die Projektbeteiligten einen Broker auf MQTT Basis (Message Queuing Telemetry Transport) ein. Der Feldtest dieses neuen Kommunikationsstandards in München war ein voller Erfolg: Der INIT-Bordrechner COPILOTpc2 hat nach kleineren Startschwierigkeiten sozusagen auf Knopfdruck über den neu entwickelten Standard mit einem fremden Intermodal Transport Control System (ITCS) kommuniziert und umgekehrt das MOBILE-ITCS von INIT mit den Bordrechnern eines anderen Herstellers. Auch dynamische Fahrgastinformationssysteme (DFI) wurden mit dem ITCS des jeweils anderen IT-Anbieters erfolgreich vernetzt.
Der neue Standard erlaubt es, INIT-Lösungen auch in fremden IT-Umgebungen einzusetzen – und dies ganz ohne projektspezifisch entwickelte Schnittstellen. Die Anlässe für das Vernetzen verschiedener Systeme sind ebenso vielfältig wie weit verbreitet. Als zwei Beispiele seien hier der Betrieb einer gemeinsamen Leitstelle mit neuen Unterauftragnehmern genannt oder auch die test- oder schrittweise Einführung von MOBILE-ITCS für die wachsende Elektrobusflotte.
Ergebnis des Projekts ist unter anderem der Entwurf für eine neue VDV-Schrift mit dem Namen „Internet of Mobility“ – kurz IoM, der bereits Ende September beim VDV eingereicht wurde. INIT ist stolz, dieses richtungsweisende Projekt als Konsortialführer vorangetrieben zu haben.